Hintergründe zum Naturschutzeinsatz "Matsch Moor"

Unter dem Namen „Matsch-Moor“ trafen sich im Frühjahr 2014 junge Naturschützer in Dessau. Auf Initiative und auf Einladung der hiesigen NAJU Ortsgruppe reisten insgesamt 15 Jugendliche auch aus dem Bördekreis, der Stadt Magdeburg, dem Saalekreis und dem Kreis Anhalt-Bitterfeld an, um die Gruppe vor Ort bei ihrem Naturschutzeinsatz zu unterstützen.

Ziel war es, im Großkühnauer Unterbruch zwei kleine Wasserstellen zu schaffen, um gefährdeten Arten wie z.B. der Rotbauchunke und dem Tüpfelsumpfhuhn ihren Lebensraum zurück zu geben.

Nach einer kurzen Einweisung in die praktischen Arbeitsabläufe ging es dann gleich los. Wegen des nicht tragfähigen Untergrundes war hier ausschließlich Handarbeit gefordert. Zuerst begannen wir, aus Brettern eine Art Schienensteg zu bauen. Auf diesem konnten wir trockenen Fußes entlang laufen. Aber vor allem war der Steg wichtig, um das abgestochene Material später in Karren aus dem Gebiet fortzuschaffen. Wir teilten uns in Gruppen auf und begannen an zwei beieinander liegenden Stellen das Erdreich abzutragen. Mit Spaten wurden Ballen abgestochen und seitlich abgelagert. Schon nach kurzer Zeit stand das Wasser oberflächennah in den Löchern und wir mussten die abgestochenen Ballen mit Stein- und Kohlengabeln aus dem Wasser fischen. Durch die unterschiedliche Blattlänge der Spaten konnten wir den neu entstandenen Kleingewässern auch eine unterschiedliche Tiefe verleihen und die Randbereiche schön strukturieren. Dabei arbeiteten wir in Gummistiefeln, einige Teilnehmer hatten sogar Wathosen an. Die Arbeit war sehr anstrengend aber wir kamen gut voran. Gegen Mittag waren auf diese Weise zwei Kleingewässer in der Größe von 5m x 10m entstanden. Wir waren mächtig stolz auf uns und machten erst einmal eine Pause. Zur Stärkung gab es Getränke, Salate und Leckeres vom Grill. Das hatten weitere Helfer aus Dessau und Umgebung für uns vorbereitet. Nebenbei beobachteten wir die ersten Weißstörche, Rotmilane und Moorfrösche.

Am Nachmittag begann dann der schwierigste Teil unseres Unternehmens. Das von uns abgestochene und ausgehobene Erdreich musste aus dem Gebiet an einen festen Weg gebracht werden. Der Aushub lag jetzt noch am Rand der Kleingewässer in mehreren großen Haufen. Wie wir feststellen mussten, hatten sich die zuvor tropfnassen abgestochenen Einzelballen jetzt zu einer einzigen zusammengedrückten Masse entwickelt.

Es war sehr schwer, dieses Material zu teilen und in die Karren und Transportbehälter zu füllen. Aber es gelang uns. Die Karren waren schwer und die Bretter des Steges ächzten teilweise unter dem Gewicht.

Im Laufe der Zeit entwickelte sich eine richtige Modderpampe auf den Brettern, sodass die Karren häufig von der Konstruktion abrutschten. Wir ließen uns aber nicht entmutigen und fuhren Karre für Karre aus dem Bruch an den befestigten Weg. Um 18:00 Uhr war es dann vollbracht. Voller Zufriedenheit, Stolz und mit schweren Armen konnten wir auf unser Werk schauen. Zwei neue Kleingewässer im Unterbruch, neuer Lebensraum für Rotbauchunke, Tüpfelsumpfhuhn & Co waren entstanden.